Die Tage des Libors (London Interbank Offered Rate) sind gezählt. In der Schweiz wurde der Libor Ende 2021 durch den Saron (Swiss Average Rate OverNight) abgelöst. Der Saron ist ein Interbankensatz, zu dem sich Banken untereinander Geld ausleihen. Der Saron wird von der Schweizer Börsenbetreiberin SIX berechnet und publiziert.
Dieser Wechsel von Libor zu Saron ist in den allermeisten Hypothekarverträgen bereits vollzogen worden. Für den Hypothekennehmer bedeutet dies vorerst keine Änderung. Denn der Saron Satz ist nach wie vor negativ, für die Berechnung der Zinskosten nimmt die Bank einen Zins von null Prozent an und schlägt dann ihre Marge drauf. Ein Unterschied ist, das die Hypothekarnehmer nicht mehr im Voraus wissen wieviel Sie für ihre Geldmarkthypothek bezahlen sondern erst im Nachhinein. Der Hintergrund ist, dass es sich beim Saron um einen eintägigen Zins handelt, bei dem die einzelnen Tageszinssätze aufgerechnet werden. Für den Kunden kann dies allenfalls zum Nachteil wenn die Zinsen stark über kurze Zeit ansteigen.
Worauf sollte man achten beim Abschluss einer Saron Hypothek?
Wie bei allen Hypotheken gilt es die Angebote zu vergleichen. In diesem Zusammenhang ist vor allem die sogenannte Rahmenvertragsdauer zu erwähnen - diese Rahmenverträge können die Flexibilität erheblich einschränken. Während der Rahmenvertragsdauer ist zwar ein Wechsel in eine Festhypothek erlaubt, aber eben nur beim denselben Anbieter. Unter Einhaltung einer Kündigungsfrist, meist identisch mit der Abrechnungsperiode (z.Bsp. 3 Monate), kann die Geldmarkhypothek kostenlos in eine Festhypothek überführt werden.
Während gewisse Banken Saron Hypotheken mit einer Rahmenvertagsdauer von 3 Jahren und mehr offerieren gibt es andere welche kundenfreundlichere Angebote haben. Inzwischen ist es sogar soweit, dass es diese Geldmarkthypotheken ohne Rahmenvertrag gibt - dies erlaubt maximale Flexibilität. So bietet zum Beispiel die UBS eine Saron Hypothek an mit unbefristeter Vertragslaufzeit und einer Kündigungsfrist von nur einem Monat. Andere Finanzdienstleister werden sicherlich noch folgen um konkurrenzfähig zu bleiben.
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